Programme der Frühtherapie

Für die Frühbehandlung mehrfach und verschiedenartig geschädigter oder von Behinderung bedrohter Säuglinge werden im Kinderzentrum München als dem Urmodell aller Sozialpädiatrischen Zentren für die Entwicklungs-Rehabilitation konkrete Programme eingesetzt. Den Eltern ist aus den verschiedenen Programmen ein Kompositum mit bestimmten Schwerpunkten so zu vermitteln, dass die Behandlung zu Hause in den natürlichen Tagesablauf des Kindes integriert werden kann.
An der Kombination des individuellen Programms - wie bereits mehrfach erwähnt - sind alle für ein bestimmtes Kind zuständigen Fachkräfte (Kinderarzt, Kinderpsychologe, Therapeuten wie Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Sprach-therapeuten, Musiktherapeuten, Heilpädagogen etc.) beteiligt.

Therapie durch die Eltern als Schwerpunkt der Entwicklungs-Rehabilitation

Das Schwergewicht der Frühbehandlung in der Entwicklungs-Rehabilitation liegt in der therapeutischen Kraft der Eltern. Kinderärzte, Kinderpsychologen, Sprachtherapeuten, Krankengymnasten, Heilpädagogen etc. müssen nach eingehender mehrdimensionaler Diagnostik unter der Koordination eines Kinderarztes für jedes betroffene Kind ein individuelles, einfaches therapeutisches Programm erstellen, das mit den Eltern geübt und von diesen zu Hause durchgeführt wird.

Wenn keine Eltern vorhanden sind, müssen für das Kind Eltern gesucht werden (Pflegestelle, Adoption); denn es gibt keine Institution, die in der Lage ist, zeitlich und emotional die gleichen therapeutischen Hilfen zu bieten wie die Familie, insbesondere die Mutter.

Die Entwicklungs-Rehabilitation wird in der Regel ambulant durchgeführt. Wenn die Eltern Schwierigkeiten haben, das Programm zu akzeptieren oder es richtig durchzuführen, ist es notwendig, die Eltern mit dem zu behandelnden Kind stationär aufzunehmen, um ihnen in Ruhe die therapeutischen Programme zu zeigen. Das Hauptanliegen der Entwicklungs-Rehabilitation ist, dass Kinderärzte, Kinderpsychologen, Heilpädagogen, Sonderpädagogen und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten. Es geht nicht an, dass Eltern einzelne Therapeuten an verschiedenen Stellen aufsuchen, um dann zu erfahren, was passieren soll. Dies führt in der Regel zur Verwirrung, da sich manche therapeutischen Konzepte widersprechen. Aus diesem Grunde ist die Koordinierung durch den Kinderarzt das absolute Primat für die Orientierung der Eltern.

Hinweise für eine gezielte Frühbehandlung

Mit Hilfe der Münchener Funktionellen Entwicklungsdiagnostik ist es möglich, im ersten Lebensjahr schon frühzeitig Rückstände im Krabbeln, Sitzen, Laufen, Greifen, Spielen, Sprechen, Sprachverständnis und in der sozialen Entwicklung zu erkennen.

Die festgestellten Rückstände geben wichtige Hinweise auf die Therapie:

  • Im Bereich Grobmotorik für eine krankengymnastische Behandlung,
  • im Bereich Feinmotorik für eine Beschäftigungstherapie,
  • bei Rückständen in der Sprachentwicklung für eine frühe Sprachtherapie,
  • in der Sozialentwicklung für psychologische Hilfen an Kind und Eltern.

Programme der Frühtherapie sind z. B.: